Liebe Katharina, wir als Kleine Riesen heißen dich herzlich willkommen in unserem Team. Wie ist der erste Eindruck unseres Teams?
Ich wurde sehr herzlich und offen empfangen. Es ist spürbar, dass sich die Teammitglieder sehr gut kennen und um ihre Stärken und Eigenheiten wissen. Der Umgang miteinander ist achtsam und respektvoll. Das hat mich sehr beeindruckt sehr und ich freue mich Teil des Teams zu sein.
Wie hast du die ersten Tage rund um deine neue Arbeit wahrgenommen?
Als Team versorgen wir die Kinder und Jugendlichen in der häuslichen Umgebung – also dort, wo sie leben. Das gibt mir als Ärztin einen sehr umfassenden und tiefen Einblick in die Lebensumstände der Patient*innen. Jede Situation bringt eigene Herausforderungen mit sich, die über die rein medizinische Versorgung der Patient*innen hinaus geht. Das macht für mich die Palliativversorgung so besonders und ermöglicht ganzheitliches Arbeiten.
Warum hast du dich entschieden bei den Kleinen Riesen anzufangen?
Ich habe vorher in einem hochspezialisierten Zentrum für Kinderherz- und Frühgeborenenmedizin gearbeitet. Ich war dort trotz oder auch wegen der hochtechnisierten Medizin mit dem Lebensende von Kindern konfrontiert. Die Besonderheit in der Kinderkardiologie sind die Herz-Lungen-Maschinen, die die ethisch-moralischen Fragenstellungen noch kniffliger machen. Wegen dieser Fragestellungen habe ich mich zunehmend mit dem Thema Sterbebegleitung und auch Spiritual Care interessiert. Bei einem Wochenendseminar im Deutschen Kinderschmerzzentrum Datteln zu diesem Thema, habe ich Beate Burmester kennengelernt. Sie war zu dem Zeitpunkt als Trauerbegleiterin bei den Kleinen Riesen tätig. 2020 habe ich mich dann entschlossen bei den Kleinen Riesen für zwei Tage zu hospitieren. In der darauffolgenden Zeit habe ich den Kontakt gehalten, bis die Stelle einer neuen Kinderärztin ausgeschrieben war, auf die ich mich erfolgreich beworben habe. Und jetzt bin ich hier.
Wie würdest du dich als Mensch beschreiben?
Ich bin ein aktiver, offener und kontaktfreudiger Mensch. Außerdem bereitet es mir sehr viel Freunde, mich auf andere Menschen einzulassen – sei es Kolleg*innen, Kinder oder Eltern.
Was denkst du sind die größten Herausforderungen für dich in deinem neuen Job?
Als erstes möchte ich mein Wissen in der Kinderpalliativmedizin vertiefen. Dafür mache ich in diesem Jahr einen Weiterbildungskurs Palliative Care für Kinder und Jugendliche in Frankfurt. Als zweites findet ich es besonders spannend, dass die Kinder und Jugendliche so unterschiedliche Krankheitsbilder haben. Da freue mich zu lernen und zu forschen. Und schließlich möchte ich hier im Team ankommen und meine Rolle finden.
Katharina, du bist jetzt seit über einem Monat bei uns. Gibt es bei dir schon so ein prägendes Ereignis, was du in der Arbeit mit den Kindern und Eltern in der häuslichen Umgebung erlebt hast?
Bei einem unserer Hausbesuche waren wir bei einer Familie, wo das Kind zusätzlich zu seiner Erkrankung einen Lungeninfekt mit Fieber hatte. Dazu kamen noch Krampfanfälle. Das Kind war schwer zu mobilisieren und verbrachte viel Zeit im Bett. Das war eine schwierige Situation für das Kind und die Familie. Doch nachdem das Kind den schweren Lungeninfekt überstanden hatte, saß es wieder am Tisch in seinem Therapiestuhl, präsent, lachte und lautierte. Da habe ich gesehen, wie wichtig auch der kurative Aspekt und die Lebensqualität für unsere Patient*innen und Familien ist und welchen positiven Einfluss wir haben. Es ist schön zu sehen, wie wir unterstützen konnten. Das Kind musste nicht in die Klinik, sondern wir haben im Einklang mit der Familie zu Hause die Krise überstanden.
Liebe Katharina, ich sehe, du bist schon voll angekommen. Vielen Dank für das Gespräch alles Gute im Team der Kleinen Riesen Nordhessen.