Ihre Fragen

 

Wie krank muss mein Kind sein, damit ich den Dienst in Anspruch nehmen kann?

Das ist ganz individuell. Wenn Leid und Sorgen groß sind, können Sie auch eine unverbindliche Erstberatung in Anspruch nehmen. Diese wird von den Krankenkrassen getragen. Nehmen Sie lieber zu früh als zu spät mit uns Kontakt auf.

Wie nehme ich am besten mit dem KinderPalliativTeam Kontakt auf?

Sie können uns von 9 bis 16 Uhr telefonisch erreichen unter 0561/980 17558 oder sie kommen persönlich zu den Sprechzeiten in einem unserer Büros vorbei: in Kassel dienstags von 10 bis 12 Uhr und in Fulda donnerstags von 14 bis 16 Uhr. Sie finden uns in der Mönchebergstraße 41-43 (Haus L) in 34125 Kassel und am Bahnhof 2 in 36037 Fulda.

Vorherige telefonische Anmeldung ist wünschenswert aber nicht notwendig.

Was ist unter Palliativversorgung oder Palliative Care zu verstehen?

Palliativmedizin und Palliativpflege haben dem Lateinischen nach – pallium: der Mantel, der Umhang; palliare: mit einem Mantel bedecken, lindern, schützen – als oberstes Ziel, Patienten mit unheilbaren Erkrankungen in ganzheitlicher Sicht- und Herangehensweise einen schützenden Raum der Geborgenheit zu geben. Die „umhüllende“ Versorgung umfasst medizinische, pflegerische und psychosoziale Leistungen. Dabei steht nicht die Beeinflussung des Krankheitsverlaufes, sondern das Wohlbefinden in der verbleibenden Zeit im Zentrum der Bemühungen. Die wirksame Linderung aller Beschwerden und gravierenden Symptome wie Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Unruhe und Angst steht im Mittelpunkt.

Mit welchen Kooperationspartnern arbeitet das KinderPalliativTeam Nordhessen zusammen?

Eine vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit zwischen dem KinderPalliativTeam Nordhessen und den regional tätigen ambulanten Kinderhospizdiensten gemeinsam mit Familie, Pflegedienst und beteiligten Ärzten bzw. Kliniken und Fach-Ambulanzen ermöglicht die Bildung eines zuverlässigen und tragfähigen Versorgungsnetzes. Das KinderPalliativTeam koordiniert seine Tätigkeit mit Haus- und Kinderarzt, Hospiz- und Pflegedienst sowie allen anderen unterstützenden Institutionen.

Was heißt pädiatrische Palliativversorgung?

Pädiatrie ist das griechische Wort für Kinderheilkunde. Die pädiatrische Palliativversorgung ist fachlich und organisatorisch auf die Behandlung von schwerstkranken Babys, Kindern und Jugendlichen ausgerichtet. Einfacher ausgedrückt geht es also um die Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen.

Was sind ambulante Kinderhospizdienste?

Kinderhospizdienste sind wichtige Kooperationspartner unseres KinderPalliativTeams. Im Mittelpunkt der Hospizarbeit steht das schwerstkranke und sterbende Kind mit seinen Wünschen und Bedürfnissen sowie seine Angehörigen und Nahestehenden. Zu den häufig geäußerten Wünschen zählt, bis zum Lebensende zu Hause oder im vertrauten Umfeld bleiben zu können. Dies zu ermöglichen, ist eine der wesentlichen Aufgaben der ambulanten Kinderhospizdienste. Ein besonderes Merkmal der ambulanten Hospizarbeit ist der Dienst ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gerade in der psychosozialen Begleitung übernehmen die Ehrenamtlichen vielfältige Aufgaben. Überhaupt kann der Alltag der betroffenen Familien durch eine praktische Begleitung über den gesamten Verlauf der Erkrankung merklich entlastet werden. Dieses Angebot durch Fachpersonal und ehrenamtliche Familienbegleiter leisten die ambulanten Kinderhospizdienste für die Familien kostenfrei.

In unsere Region gibt es folgende Einrichtungen:

Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Kassel/Nordhessen
Kinderhospizdienst der Malteser, Fulda
„Kleine Helden“ Kinder- und Jugendhospiz Osthessen e.V.
Mehrgenerationen Hospiz Heilhaus Kassel

Was tun ehrenamtliche Familienbegleiter des Hospizdienstes?

Zu Beginn einer Begleitung führen die Hospiz-Koordinatoren ein Erstgespräch mit der betroffenen Familie und besprechen, in welcher Weise sie sich eine Unterstützung wünscht. Sucht die Familie einen Menschen mit offenen Ohren, der viel Ruhe mitbringt und gut zuhören kann? Oder ist jemand Sportliches gefragt, der mit dem gesunden Geschwisterkind Fußball spielt? Eventuell braucht die Familie jemanden, der einmal in der Woche für das erkrankte Kind da ist und ihm seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt?
Die Koordinatoren überlegen sich, welcher ehrenamtlichen Familienbegleiter zu dieser Familie passen könnte. Durch regelmäßige Besuche findet eine gelebte Alltagsentlastung der Familien statt. Ehrenamtliche Familienbegleiter unterstützen die Lebensqualität der gesamten Familie auf allen Sinnes- und Wahrnehmungsebenen. Die Begleitung geht häufig über den Tod des erkrankten Kindes hinaus.

Wie kann ich ehrenamtlicher Familienbegleiter werden?

Eine besondere fachliche oder berufliche Vorbildung ist nicht erforderlich. Wer als Volljähriger ehrenamtlich für einen Kinderhospizdienst tätig werden möchte, sollte wöchentlich über drei bis fünf Stunden Freizeit verfügen, Offenheit für andere Lebens- und Glaubenskonzepte, sowie die Bereitschaft, zum Teil auch längere Wege zu den Familien zu fahren, mitbringen. Hospizliches Arbeiten heißt Arbeiten im Team.
Wer diese Voraussetzungen mitbringt, kann mit den Ansprechpartnern eines Kinderhospizdienstes in seiner Region im persönlichen Gespräch die weiteren Schritte abstimmen. Alle Hospizdienste bieten meist einmal im Jahr ein Befähigungsseminar an, das die angehenden Familienbegleiter über mehrere Monate auf die hospizlichen Aufgaben und den Umgang mit Patienten und deren Familien vorbereitet.

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