13.06.2023

„Ich komme wieder!“

Seit März 2023 haben die Kleinen Riesen einen Kooperationsvertrag mit dem Klinikum Kassel getroffen. „Wir haben die Möglichkeit geschaffen, dass Auszubildende zur Pflegefachkraft bei uns über mehrere Wochen einen praktischen Einsatz im ambulanten Bereich absolvieren können. Die Auszubildenden können damit einen Eindruck von der ambulanten Palliativversorgung der Kinder und Jugendlichen bekommen“, freut sich Praxisanleiterin Elke Thomé von den Kleinen Riesen Nordhessen. Eine Auszubildende, die schon sehnsüchtig auf diese Kooperation gewartet hat, ist Annika Dörsing: „Ich wollte unbedingt bei den Kleinen Riesen reinschnuppern. Ich bin froh, dass ich diese Erfahrung machen konnte.“

Einblick beim Hausbesuch

Das KinderPalliativTeam der Kleinen Riesen versorgt derzeit rund 17 Kinder. Zu zweit fährt wöchentlich ein Ärzte-Pflegekraft-Team zu den Kindern und Familien nach Hause. Bei diesen Hausbesuchen werden die Kinder medizinisch-pflegerisch versorgt. „Ich konnte viel von den Teams lernen, wie z.B. im Gespräch mit einer Ärztin, die mir die Wechselwirkungen von verschiedenen Medikamenten am Beispiel eines Patienten erklärt hat“, schildert Annika Dörsing ihre Erfahrungen. Dabei wurde ihr auch praktisch bewusst, wo die Unterschiede zwischen klinischer und ambulanter Versorgung liegen. „Das Besondere ist, dass wir beim Hausbesuch in das persönliche, häusliche Umfeld der Familie einkehren. Wir sehen damit nicht nur den Patienten, sondern nehmen auch die Stimmung in der Familie auf. Wir reagieren vor Ort und passen uns der Familie an. Im Klinikalltag ist es genau umgekehrt, da passen sich die Patienten dem System Klinik an“, so Annika Dörsing.

Der Berufswunsch war früh eindeutig

Die 20-jährige Auszubildende wusste bereits seit der 8. Klasse, dass sie später Kinderkrankenschwester werden wollte. Deshalb hat sie von Februar bis September 2021 ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Klinik für Neuropädiatrie mit Sozialpädiatrischem Zentrum und Früh-Rehabilitation des Klinikums Kassel absolviert. „Diese Zeit hat mich noch mehr bestärkt, dass ich diesen Beruf erlernen möchte. Im Anschluss an das FSJ begann sie ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. „Ich habe immer wieder gehört, mach das bloß nicht. Die Arbeitsbedingungen sind so schlecht und dann der ganze Stress wegen des Fachkräftemangels. Du wirst total verheizt. Aber was soll ich sagen, es macht mir einfach so viel Spaß und Freude besonders mit den Kindern zu arbeiten, dass ich auf jeden Fall weitermachen möchte“, lässt sich die junge Frau auf ihrem Weg nicht beirren.

Abschied und Wiedersehen

Doch nun ist der praktische Einsatz bei den Kleinen Riesen zunächst beendet. „Schade, dass die Zeit nun vorbei ist. Ich komme aber wieder, diesmal Ende Sommer“, freut sich die Kasslerin. Aber nicht nur sie freut sich auf das Wiedersehen. Das gesamte Team der Kleinen Riesen hat ihre Art und Arbeit sehr geschätzt. „Annika bleibt uns in Erinnerung. Nicht nur, weil sie unsere erste Auszubildende war, sondern auch, weil sie mit ihrer aufgeschlossenen Art und ihrer schnellen Auffassungsgabe uns eine große Unterstützung war“, betont Elke Thomé die hervorragende Zusammenarbeit.

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