Einen großen Teil des Erlöses hat die Schule an die Kleinen Riesen Nordhessen gespendet. Die Schüler*innen und Lehrkräfte sind unglaubliche 5617 Runden auf der Hessenkampfbahn gelaufen, was 2808,5 Kilometern entsprechen. Im Interview spricht Schulsprecher Philip Völker, wie die Idee entstanden ist, welche Aufgaben gelöst werden mussten und welchen Erfolg die Aktion hatte.
Lieber Philip, die Schülervertretung hatte die Idee eine Spendenaktion zu starten. Warum war das für euch wichtig?
Ich wollte, damals noch als Oberstufensprecher, eine Aktion auf die Beine stellen, bei der zum einen die Schulgemeinde nach zwei Jahren Coronapause wieder zusammenfindet und zum anderen eine regionale wohltätige Institution unterstützt wird. Die erste Idee bekam ich im November 2021. Im Sommer 2022 wurde dann der Spendenlauf veranstaltet. Die Schulgemeinde zog gemeinsam an einen Strang, egal ob Schüler*in oder Lehrkraft. Wir sind gemeinsam für einen guten Zweck gelaufen.
Für welche Aktion habt ihr euch entschieden? Und wie bist du darauf gekommen?
Ich habe mich für einen Spendenlauf entschieden. Es stand fest, dass der Termin im Sommer liegt und ich wollte etwas Außergewöhnliches veranstalten, was nicht jeder aus der Schulgemeinde schon mal gemacht hat. Wie ich genau darauf gekommen bin, weiß ich nicht mehr.
Welche organisatorischen Aufgaben musstet ihr lösen?
Als ersten Schritt musste ich ein Organisationsteam gründen. Nachdem das sechsköpfige-Orgateam stand, mussten wir einen Antrag auf der Gesamtkonferenz – eine Versammlung aus allen Lehrkräften, dem Elternbeirat und der Schüler*innenvertretung – stellen, weil wir die Zustimmung der Mehrheit aller Anwesenden brauchten. Die haben wir zum Glück bekommen. Dann mussten wir die Hessenkampfbahn organisieren, beim Sportamt und Ordnungsamt Genehmigungen einholen und einen Zeitplan ausarbeiten. Des Weiteren mussten wir klären, wie die Klassen zur Hessenkampfbahn kommen und wer sie dorthin begleitet. Zum Schluss mussten wir Tische, Bänke und Pavillons zur Hessenkampfbahn fahren.
Nach dem Spendenlauf mussten wir das ganze Geld zählen. Dabei musste einiges beachtet werden. Das hat ca. zwei Wochen gedauert, weil wir ja auch nicht im Unterricht fehlen konnten.
Dann kam der große Tag auf der Hessenkampfbahn. Wart ihr aufgeregt und wie kam der Spendenlauf bei den Schüler*innen und Lehrkräfte an?
An einem Freitag war der Spendenlauf. Ich glaube, dass ich ab Montag nicht mehr schlafen konnte vor Aufregung, ob alles funktioniert, wie es geplant ist, ob irgendwas Wichtiges vergessen wurde und ob alle Helfer kommen. Ich habe am Tag selbst noch morgens früh eine Testpflicht für alle Helfenden ausrufen müssen, da wir zehn Coronafälle im Helfendenteam hatten. Aber es hat alles gut funktioniert! Die Sportlehrkräfte waren überrascht, wie gut alles organisiert war und wie es umgesetzt wurde. Auf der Hessenkampfbahn und in der Schule war an dem Tag richtig gute Stimmung, da alle an dem Tag schon wussten: Wir als Schulgemeinde mit 1.100 Menschen haben Großes erreicht!
Wie hoch war die Spendensumme?
Es kamen insgesamt unglaubliche 28.442,00€ zusammen! 19.909,40€ gingen an die Kleinen Riesen Nordhessen und 8532,60€ gingen an den SMMP-Orden, unterdessen Trägerschaft das Engelsburg-Gymnasium steht.
Sowohl die Planung als auch die Umsetzung eurer Aktion hat sicherlich viel Zeit von euch in Anspruch genommen. Wie habt ihr das geschafft? Und wollt ihr es nochmal machen?
Ich habe allein schon mehr als 100 Stunden in den Spendenlauf an Zeit investiert. Dann kommen noch fünf weitere aus dem Orga-Team hinzu, Frau Döring (SV-Lehrkraft), die Sportlehrkräfte usw. Es hat viel Zeit gekostet, oft saß ich abends am Tabellen erstellen, Mails und Infobögen schreiben. Ich würde gerne nochmal eine Spendenaktion machen, gerade jetzt als Schulsprecher des Engelsburg-Gymnasiums, die vergleichbar mit einem Spendenlauf ist. Aber ich kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Zusage machen, dass ich nochmal einen Spendenlauf o.ä. organisiere bzw. ob ein Antrag wieder genehmigt wird.
Das ganze Team von den Kleinen Riesen Nordhessen war total überwältigt von eurem Einsatz und eurer Spendenhöhe. Warum habt ihr euch für uns entschieden?
Die Spende sollte an eine Institution in der Region Kassel gehen, die sich um Kinder und Jugendliche kümmern. Ich habe einfach im Internet „Verein Kinder Kassel“ eingegeben und dann stand da das KinderPalliativTeam Nordhessen. Ich war sofort von der Arbeit der Kleinen Riesen Nordhessen überwältigt und für mich stand nach fünf Minuten fest: Dahin gehen 70 Prozent der Spenden!
Lieber Philip, ich danke dir für das Interview. Ich wünsche dir und deinem Team alles Gute für die Zukunft. Die von euch eingenommen Spenden helfen, dass wir unser Herzensprojekt, das Kleine Riesen Haus, planen und bauen können. Ebenso unterstützt es unsere Arbeit im KinderPalliativTeam. Das Interview führte Katharina Griesel.